Über das Buch Reinventing Business!

Dynamische Unternehmensentwicklung 2.0

Dieses Konzept befasst sich mit der Weiterentwicklung des von Glasl und Lievegoed entworfenen Gedanken der „Dynamischen Unternehmensentwicklung“, in dem sie die Veränderung von Unternehmensstrukturen in einem Entwicklungskonzept mit vier Unternehmensphasen dargestellt haben. Zu diesen vier Phasen habe ich anhand aktueller Formen der betriebswirtschaftlichen Zusammenarbeit drei weitere Unternehmensphasen ergänzt. Meine Arbeit ist also eine Weiterentwicklung des Buches „Dynamische Unternehmensentwicklung“ von Lievegoed und Glasl.

die neuen Unternehmen verdrängen die traditionellen Unternehmen

Gerade in den letzten Jahren gewannen vielfältige neue Formen von Wirtschaft und Zusammenarbeit an Bedeutung, beispielsweise hierarchiefreie Unternehmen wie Buurtzorg oder Morning Star, Stakeholder geprägte Konzepte der Zusammenarbeit wie eBay, airbnb, Uber oder BlaBlaCar und „gegenleistungslose Unternehmen“ wie Wikipedia oder Couchsurfing. Diese neuen Organisationen wachsen mit großer Geschwindigkeit und verdrängen viele traditionelle Unternehmen. Sie schaffen innerhalb von Jahren, was traditionelle Unternehmen in Jahrzehnten nicht erreicht haben. Es treten Unternehmen aus ehemals fremden Branchen in neue Konkurrenzbeziehungen, so deutet sich heute an, dass die Autoindustrie bald von der IT Branche mit einem selbstfahrenden Auto Konkurrenz bekommt. Auch das erste Auto, das Open Source entwickelt wurde und dezentral von jedem selbst gestaltet und im 3D Drucker gedruckt werden kann, ist heute Realität.

die Digitale Transformation hat begonnen

Wichtige Wissenschaftler wie der amerikanische Ökonom und Gesellschaftstheoretiker Jeremy Rifkin beschreiben eine dritte industrielle Revolution - die „Digitale Revolution“ - die mit einer radikalen Umgestaltung unserer Wirtschaft und Organisationen einhergeht. Rifkin sagte dem „Spiegel“ (2014): 

   „Wir leben in besonderen Zeiten, denn wir können ein seltenes historisches Ereignis verfolgen: die Entstehung einer neuen Wirtschaftsordnung. Das hat es seit dem frühen 19. Jahrhundert nicht mehr gegeben, als der Kapitalismus auf der Weltbühne erschien. Nun aber wird dieses System selbst in seinen Grundfesten erschüttert, und der Grund sind der enorme technologische Wandel und seine Folgen [...] Wir sehen bereits jetzt die Entstehung einer hybriden Wirtschaft: zum einen ein kapitalistischer Markt, zum anderen ein neues System des Gemeinguts.“

wie geht es weiter?

In dieser Arbeit ergänze ich Lievegoeds und Glasls Instrument der Unternehmens-Diagnose um drei neue Phasen der Unternehmensentwicklung. Ich orientiere mich für die erste neue Phase zunächst am Entwicklungsmodell von Frederic Laloux. Für die zweite und dritte Phase beziehe ich mich vor allem auf die Autoren Dirk Baecker, Peter Drucker, sowie Tapscott und Williams, die Unternehmenskonzepte von Unternehmen betrachten bei denen es eine hierarchiefreie Zusammenarbeit in der Supply-Chain gibt und in der nächsten Phase, die durch eine Zusammenarbeit ohne finanzielle Gegenleistung geprägt ist, eine Zusammenarbeit, die keine Tauschwirtschaft mehr ist, sondern eine „Geschenkökonomie“.

Ich beschreibe also, wie traditionelle Unternehmen hierarchiefrei werden und wie sich eine Geschenkökonomie entwickelt.